"Zwei Jahre und drei Monate ist das rassistische Attentat in Hanau heute her.

Zwei Jahre und drei Monate sind Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov nicht mehr am Leben.

Die Stadt Hanau wollte ihnen ein Mahnmal bauen. Um ihnen zu gedenken. Und um an den Rassismus, der sie tötete, zu mahnen. Im August 2020 schrieben sie einen Wettbewerb dafür aus. Am 19. Februar 2022 wollte die Stadt es enthüllen. Doch auch wenn es seit vergangener Woche einen Sieger gibt, gibt es noch kein Mahnmal. Warum?
Katharina zu Meyer zu Eppendorf und ich haben diesen Wettbewerb für das Dossier der Zeit mehr als ein Jahr lang begleitet.


Diese Geschichte begann für uns bei einem Çay mit Çetin Gültekin im Sommer 2020, als der uns in einem Café um die Ecke der Initiative 19.Februar Hanau davon erzählte. Sie führte uns in jede Beiratssitzung der Stadt, jede Jurysitzung mit den Angehörigen. Wir sprachen mit Künstler:innen, Konfliktforscher:innen & Expert:innen für Erinnerungskultur.

Wir lernten, dass dieser Versuch einer Stadt fast einzigartig war, weil Deutschland an der Erinnerung an rechte Gewalt immer wieder scheitert.

Wir lernten, wie wichtig Erinnerung ist, um das Morgen zu verändern.Wir lernten, dass ein Mahnmal in der Mitte einer Stadt bedeutet, den Rassismus in der Gesellschaft anzuerkennen.
Und wir lernten, dass Sätze wie diese sich leicht schreiben. Dass sie aber nur wahr werden, wenn alle hinter ihnen stehen.

Wir schrieben das Protokoll eines historischen Versuchs, der zu einem Scheitern wurde.

Danke an die Beteiligten. Vor allem an die Familien."

 

Cathrin Schmiegel & Katharina Meyer zu Eppendorf

Gökhan Gültekin - Sedat Gürbüz - Said Nesar Hashemi - Mercedes Kierpacz - Hamza Kurtović - Vili Viorel Păun - Fatih Saraçoğlu - Ferhat Unvar - Kaloyan Velkov

 

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"Zwei Jahre und drei Monate ist das rassistische Attentat in Hanau heute her.

Zwei Jahre und drei Monate sind Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov nicht mehr am Leben.

Die Stadt Hanau wollte ihnen ein Mahnmal bauen. Um ihnen zu gedenken. Und um an den Rassismus, der sie tötete, zu mahnen. Im August 2020 schrieben sie einen Wettbewerb dafür aus. Am 19. Februar 2022 wollte die Stadt es enthüllen. Doch auch wenn es seit vergangener Woche einen Sieger gibt, gibt es noch kein Mahnmal. Warum?
Katharina zu Meyer zu Eppendorf und ich haben diesen Wettbewerb für das Dossier der Zeit mehr als ein Jahr lang begleitet.


Diese Geschichte begann für uns bei einem Çay mit Çetin Gültekin im Sommer 2020, als der uns in einem Café um die Ecke der Initiative 19.Februar Hanau davon erzählte. Sie führte uns in jede Beiratssitzung der Stadt, jede Jurysitzung mit den Angehörigen. Wir sprachen mit Künstler:innen, Konfliktforscher:innen & Expert:innen für Erinnerungskultur.

Wir lernten, dass dieser Versuch einer Stadt fast einzigartig war, weil Deutschland an der Erinnerung an rechte Gewalt immer wieder scheitert.

Wir lernten, wie wichtig Erinnerung ist, um das Morgen zu verändern.Wir lernten, dass ein Mahnmal in der Mitte einer Stadt bedeutet, den Rassismus in der Gesellschaft anzuerkennen.
Und wir lernten, dass Sätze wie diese sich leicht schreiben. Dass sie aber nur wahr werden, wenn alle hinter ihnen stehen.

Wir schrieben das Protokoll eines historischen Versuchs, der zu einem Scheitern wurde.

Danke an die Beteiligten. Vor allem an die Familien."

 

Cathrin Schmiegel & Katharina Meyer zu Eppendorf

Gökhan Gültekin - Sedat Gürbüz - Said Nesar Hashemi - Mercedes Kierpacz - Hamza Kurtović - Vili Viorel Păun - Fatih Saraçoğlu - Ferhat Unvar - Kaloyan Velkov

 

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